Hallo zusammen,
super Thema
Mir gehen des Öfteren genau dieselben Gedanken durch den Kopf. Ich suche schon etwas länger nach einem Zweitwagen um den R32 etwas zu schonen.
Aber so richtig finde ich da nicht das passende. Es soll einfach nur ein kleines bis mittelgroßes Auto sein, mit dem ich hier vor Ort zur Arbeit und durch die Gegend fahren kann.
Ich habe dann einen Luop 3L gekauft und war den aufgrund von Getriebeproblemen nach 2 Wochen wieder los. 
Bei den halbwegs aktuellen Benzinern habe ich überhaupt kein gutes Gefühl was die Langlebigkeit angeht. Dazu gibts hier im Forum ja auch genügend Themen.
Ein Kumpel hat sich jetzt als Zweitwagen einen Daihatsu Cuore gekauft und die Kiste läuft jetzt schon länger völlig problemlos und braucht bei Schleichfahrt 4,2L Super. Kaum Technik drin, die kaputt gehen kann. Aber sicherheitstechnisch ist das ganze schon sehr grenzwertig.... fällt für mich daher raus.
Eigentlich bin ich was den Zweitwagen angeht gar nicht so anspruchsvoll, aber ich will nicht noch ein Sorgenkind.... der R32 reicht da völlig aus
Nach den Erfahrungen, die Stefan mit seinen Lupos gemacht hat, versuche ich es vielleicht nochmal mit einem kleinen Benziner im Lupo. Da kann ich zumindest alles selber reparieren.
Beim R32 wusste ich vorher, dass der Motor etwas pflegeintensiv ist, was mich aber nicht weiter gestört hat. Rückblickend ist der Motor mit Abstand das haltbarste am ganzen Auto. Nachdem die Sachs-Kette raus war und die meisten Schlamm-Rückstände beseitigt waren, läuft alles problemlos (nach 11 Jahren die Ventildeckeldichtung zu tauschen stufe ich an dieser Stelle als unbedeutend ein). Andere Bauteile am R sind da wesentlich schwächer ausgelegt und sorgen immer wieder für ein paar nette Stunden unter dem Auto
. Da ich jetzt aber alles selber repariere und mitlerweile glaube ich ein gutes Know-How rund um das Auto habe, stören mich viele Kleinigkeiten nicht so sehr. Müsste ich damit jedes Mal in die Werkstatt, hätte ich das Auto vermutlich schon verkauft.
Noch schwieriger wird das ganze, wenn ich darüber nachdenke, welches aktuelle Auto ernsthaft in Betracht kommen könnte. Die Pferdefüße werden gefühlt immer größer und treten auch häufiger auf.
Welches Auto kann man denn heute noch im Kurzstreckenbetrieb fahren ohne dass einem das Konstrukt mittelfristig oder sogar kurzfristig um die Ohren fliegt? Klar sind Kurzstrecken für keinen Motor gut, aber die Toleranz der Technik einem ungünstigen Fahrprofil gegenüber ist in den letzten Jahren deutlich geunken. Der 1.6er meiner Mutter wurde 2003 neu gekauft und hat jetzt gute 100tsd km im überwiegenden Kurzstrecken-Einkaufsbetrieb hinter sich. Und es ist nichts kaputt. Klar mache ich jedes Jahr einen Ölwechsel an dem Auto, aber sonst wird der einfach nur gefahren. Nimmt man mal einen vergleichbaren TSI Motor von heute bin ich mir da nicht so sicher, ob der auch 10 Jahre ohne Probleme so ein Fahrprofil durchhalten würde.

Ein Glücksgriff war auch der A4 von meinem Vater - 2,0TDI 140PS BJ02/2006 und ganz bewusst ohne Partikelfilter bestellt (2005/2006 konnte man das noch auswählen :)). Das Auto schnurrt jetzt seit 150tsd km gänzlich ohne Probleme und verbraucht sensationell wenig Diesel. Wobei sich bei den Dieselmotoren meine Bauchschmerzen auch nur auf die gesamte Abgasnachbehandlung beziehen. Meine Schwester hat im Golf 6 [lexicon]TDI[/lexicon] jetzt bei 90tsd km (Auto ist BJ 2010) schon mehrfach Probleme mit der AGR gehabt und VW war 2 Mal nicht in der Lage den Fehler zu beheben.
Wobei man auch sagen muss, dass einige Probleme sicher auch von den Herstellern selbst eingekauft sind. Allein ein "downgesizter" Motor ist meiner Meinung nach nicht das Problem.... eher die Umsetzung. Wenn wir mal die (Zahn-)Ketten nehmen, könnte man hier sicher bessere Technik einbauen- nämlich genau das was wir in unseren VR6 Motoren haben. Diese hätte dann vielleicht ganz geringe Komforteinbußen bei der Geräuschentwicklung, aber es wäre standfester.
Und ein kürzeres Ölwechselintervall könnte man auch damit argumentieren, dass bessere Technik höhere Anforderungen an das Öl stellt und man die Effektivität des Motors durch frisches Öl konstant hoch halten will und man deshalb öfter wechseln muss (halt das übliche Marketing bla bla
). Gleichzeitig muss dann natürlich der Werkstattpreis für das ÖL runter, da sich sonst natürlich jeder verarscht vorkommt..... zurecht. Ich glaube schon, dass sich kurze Intervalle zusammen mit einem deutlich nach unten korrigierten Ölpreis in der Werkstatt gut verkaufen lassen.
Wenn ich ein neues oder junges gebrauchtes Auto kaufe, will ich einfach nicht ständig hinter irgendwelchen Fehlern hinterherlaufen oder die Technik bis ins allerletzte studieren müssen um auch finanziell einigermaßen glimpflich aus diversen Problemen heraus zu kommen. Lieber studier ich die Technik ohne dass etwas kaputt geht und habe Spass damit
Und optimieren kann man auch genug, wenn noch nichts kaputt ist.