Gleich, wie die Nummer ausgeht: Der Flurschaden, den die Marketing-Genies bei Audi da angerichtet haben, ist bereits jetzt ungeheuer. Und das ist erst der Anfang. Das wird sich noch heftig herumsprechen. Mein Eindruck als jemand, der sich für eine sportliche Alternative zu seinem Sternchen interessiert, ist jetzt gespalten: Das Audi-Design gefällt mir bei fast allen aktuellen Modellen besser als bei den Daimlern und bei BMW. Es ist eigenständiger und souveräner weil deutlich weniger final zerknautscht als bei den aktuellen Konkurrenz-Modellen.
Andererseits scheint Audi im Umgang mit seinen Käufern wenig Wert auf Kundenbindung und Kundenvertrauen zu legen. Schade drum. Ich möchte sicher kein Auto kaufen, bei dem sich Hersteller und Händler derartig bescheuert verhalten. Man kanns kaum glauben:
Es hat zig Millionen gekostet, das Image des R8 als sportlich und zuverlässig aufzubauen. Und jetzt beschädigen kleinliche Deppenhaftigkeit und absurde Schutzbehauptungen das teuer installierte Racing-Image, um vergleichsweise geringe Kosten zu sparen. Ein wirklich guter Anwalt hätte möglicherweise zu mehr Korrektheit und sogar zu Großzügigkeit geraten, um das teure Image zu bewahren und gleichzeitig einen unzufriedenen Kunden öffentlich zufriedenzustellen. Aber in einem Unternehmen, in dem noch immer Pi-ächz-mentalität herrscht, werden gut beratende und marketingbewusste Anwälte offensichtlich nicht beschäftigt. Wie sagt der Volksmund? Piëch kommt hinzu. Und das macht - wie hier - vieles teurer, aber nicht wirklich besser.
Ich glaube nicht, dass ein Unternehmen, das eine derart leppische Mentalität an den Tag legt, eine gute Zukunft hat. Bei mir jedenfalls nicht. Die Idee, dass hier ein Racing-Image aufgebaut wurde und dann die Serie diesem Image technisch nicht einmal ansatzweise gewachsen ist, läßt mich frösteln. Wie der betroffene Kunde hier behandelt wird, lässt mich frieren.