@ quattrofever + JarodRussell: zustimm 
Aktuelle Downsize-Motoren mögen generell keine hohe Last, egal, ob diese durch Schnellfahren, Berge, Anhänger, Beladung oder viele Verbraucher (elektrische/mechanische) zustande kommt.
Kleine Motoren werden in einem höheren Lastbereich betrieben als leistungsgleiche größere Motoren. D.h. die Reserve bis zum notwendigen Bauteilschutz durch Anfettung des Gemisches ist geringer als bei Hubraum-großen Motoren.
Hinzu kommt, dass die Aufladesysteme thermisch empfindlicher sind als Abgaskrümmer. Die angesprochene Abgasreinigung nach EU5/EU6 SULEV ect. bedingt ein Heranrücken der Katalysatoren an den Motor.
Dadurch steigt die thermische Belastung der Kats, was wiederum Schutzmaßnahmen erfordert.
Es sind immer die Kosten (in der Herstellung), Lösungen gäbe es schon.
1050°C Technik für den Abgaskrümmer / Turbo ist teuer
die von Porsche verwendeten 1200°C Technik beim 911 Turbo (mit VTG Lader!) extrem teuer
ein Thermoelement zum Messen der Abgastemperatur kostet ebenfalls Geld (verwendet beim ersten R5 Turbo im TTRS), auch wenn sich damit der Zeitpunkt der Notwendigkeit zu Anfetten besser bestimmen läßt
Zylinderabschaltung macht beim V8(+) sicher Sinn, beim 4 Zylinder ist der Kundennutzen sicher geringer als der Nutzen im NEFZ
Valve Lift (Ventilhubverstellung)
DI + PFI Einspritzung
aktives Thermomanagement
variabler Ventiltrieb
Ein neuer Trend geht in Richtung "Erweiterung des sinnvollen Einsatzbereiches" der Downsize Motoren.
Der neue Audi 1.8T, der Ford 1.0 Eco Boost und der im Herbst erscheinende Fiat 0,9 TwinAir haben alle zylinderkopfintegrierte gekühlte Abgaskrümmer.
Das nimmt zwar Enthalpie vom Turbo, also Energie, es entlastet aber den Lader und das Abgasnachbehandlungsystem.
Der Lastbereich ohne Anfettung kann deutlich erweitert werden.
Auch sind Stahl-Schmiedekolben im kommen...Leichter, weniger Reibung und stabiler (mechanisch & thermisch).
Am Ende steh für den Hersteller immer die Fragen: Was kann ich mit vertretbaren Kosten und Aufwand machen? Was bezahlt der Kunde und welche Technologien sind für ihn vermittelbar? Was benötige ich, um Normen und Gesetze zu erfüllen (Prio 1, wenn dann noch € übrig sind, kommt der Rest
)?
Wenn man mit Technologie "X", welche 250€ pro Fahrzeug kostet, eine Strafzahlung von 1000€ pro Wagen vermeiden kann, dann ist das interessant.
Technologie "X" einzuführen, bloß weil es einigen Kunden nutzt, aber für alle Kunden den Wagen 500€ verteuert ist dann wiederum für den Hersteller weniger sinnvoll.
Auch darf man die Steigerung der Komplexität nicht vergessen, welche zwangsweise mit jeden neuen Freiheitsgrad entsteht.
Die erhöht nicht nur die Fehlerquellen sondern auch die Kosten in der Entwicklung (es muß ja alles appliziert werden).