Sorry, aber welchen Sinn hatt bitte Katt vorheizen zwischen 18 und 33°C?
Ich würds verstehen, wenn das unter 18°C gemacht wird, aber zwischen 18 und 33 ist irgendwie Sinnfrei, oder?
Also ich kann Dir den Grund dafür auch nicht konkret nennen, aber solche Versaubeutelnden macht man nur für den Abgastest. Soweit ich weiss, sind die Rahmenbedingungen für den NEFZ bzw. die Abgaszertifizierung ja, dass dort 20°C herrschen. Da dieser Test eine gewisse Vorheizzeit gestattet, kannst Du davon ausgehen, dass jeder Hersteller diese Zeit maximal nutzen wird, um seine Abgasnachbehandlung auf Temperatur zu bringen. Vorheizen kostet aber Sprit und ich gehe mal schwer davon aus, dass man als Hersteller im Endeffekt nicht mehr als nötig in der Richtung unternehmen will. Ergo, 18-33° Kühlmitteltemperatur, weil Du dann davon ausgehen kannst, dass man den Kat Light-Off - das ist die Temperatur bei der 50% der Abgase umgesetzt werden - möglichst schnell erreicht hat und den Abgastest dann schafft. Kälter ist der Wagen im Test ja nicht, also warum den Bereich bis -20°C im Steuergerät hinterlegen.
Der Schuh wird halt dadurch draus, dass man als Hersteller nur eine Software in den Test schicken darf, die auch so in Serie geht. Man kann also durchaus Maßnahmen hinterlegen, die dem Zyklus sehr stark dienlich sind, solange man sie auch in der Serienvariante ausliefert. Ich hatte letztens mal genau sowas getestet und konnte da einen klaren Unterschied erkennen, ob ich mich noch im NEFZ-Bereich des Kennfelds bewegt habe oder nicht. Ich bin letztens die Strecke A->S auf der A8 gefahren und dabei bin ich die ganze Zeit maximal 120 und mit Tempomat im höchsten Gang gefahren. Am Ende kam ich in S mit einem Verbrauch von 7,0L/100km an. Im Momentanverbrauch konnte man das auch gut beobachten. Sobald man über 120km/h fährt, steigt der Verbrauch deutlich an (knapp 8L). Das ist ganz klar eine Anpassung für den NEFZ. Der Motor läuft in dem Kennfeldbereich des NEFZ, also Last UND Geschwindigkeit, deutlich sparsamer aber eben nicht unbedingt leistungsoptimal. Gerade direkteinspritzende Motoren, egal ob Diesel oder Benziner haben den Nachteil, dass sie im Kaltstart ziemlich hohe HC-Emissionen haben, weil an den verhältnismäßig kalten Brennraumwänden schlicht der eingespritzte Kraftstoff wieder auskondensiert und der verbrennt eben nicht sauber oder gar nicht. Deswegen ist bei diesen Motoren der Warmlauf auch so wichtig bzw. will man da schnell warm werden um das zu reduzieren, denn das verhagelt den Abgastest ja sonst und das heisst ja wieder, ich muss zusehen, dass ich meine Verbrennung so hässlich mache, dass hinten viel Wärme in den Kat kommt und der schnell konvertieren kann. Auf gut deutsch, man haut am Anfang noch mehr Sprit rein und verbrennt noch dreckiger, damit das richtig fette Gemisch noch genug nachverbrennen kann, wenn es schon durch die Auslassventile rausgeht. Es gibt dafür auch z.B. die sog. Sekundärlufteinblasung. Dabei wird dann Luft aus dem Ansaugtrakt hinten in den Auslass gedrückt, die dann dem überschüssigen Kraftstoff noch neuen Sauerstoff zur Verfügung stellt, um überhaupt noch nachzuverbrennen.
Also, das ist meine Meinung dazu, aber genau kann ich das auch mal in Erfahrung bringen, wenn es euch interessiert Ich habe hier genug Spezialisten für die Verbrennungsverfahren um mich, ich bin halt "nur" Mechanik- und Akustikmensch...