Wer sein neues Auto mit seinen Initialen auf dem Nummernschild anmelden will, muss dafür extra Geld bezahlen. Der Knopfdruck auf die entsprechende Taste im Computersystem, verlangt die freundliche Dame in der Zulassungsstelle zusätzlich 10,20 Euro. Bei Vorreservierung per Telefon müssen sogar 12,80 Euro gezahlt werden.
Buchstaben mit politisch verdächtigem Hintergrund sind verboten, andere Serien häufig ausverkauft, denn Fahrzeughersteller und Großkunden können für ihre Flotten vorab ganze Kennzeichenserien reservieren lassen. Rabatte werden in diesen Fällen allerdings nicht gewährt, es werden die gleichen Gebühren wie bei Privatkunden erhoben. Der Grund warum das Wunschkennzeichen überhaupt extra kostet ist, da es zum einen Vorteil für den Fahrzeughalter darstellt. Zum anderen stellt die Bewirtschaftung von Kennzeichen aber auch einen Aufwand für die Behörde dar.
Für Unternehmensberater wie Thomas Schanz sind solche Zusatz-Gebühren ein Schildbürgerstreich, denn die Bewirtschaftungskosten entstehen in jedem Fall. Er geht davon aus, dass es sich hier um eine tolle Geschäftsidee handelt, für die viele bereit sind, auch entsprechend zu zahlen. Größere Städte können hier jährlich Einnahmen bis zu mehreren Hunderttausend Euro generieren.
Weil in der Masse Pkw-Besitzer das Angebot nutzen, werden die Wunschnummern für Motorradfahrer inzwischen knapp. In vielen Städten und Gemeinden heißt es bereits, dass keine Wunschkennzeichen mehr an Biker ausgegeben werden. Echte Individualisten schauen somit in die Röhre.
Die neueste Geldidee ist, dass man sein altes Kennzeichen für das neue Auto weiterverwenden darf. So kann jeder seine Lieblingsnummer über viele Autogenerationen hinweg retten. Das nennt man Umkennzeichnung. Und das kostet natürlich auch wieder. Satte 38,90 Euro. Ohne Schilder versteht sich.
Lange Wege sind inzwischen auch nicht mehr nötig, denn bei vielen Zulassungsstellen lassen sich die Wunschnummern seit kurzem auch über das Internet reservieren. Zum Beispiel unter http://www.wunschkennzeichen.de. Und wer sein Wunschkennzeichen einmal reserviert hat, darf es sich ohne Aufpreis jederzeit noch mal anders überlegen und von der Reservierung zurücktreten.