Ich möchte mich jetzt mal als Fahrer eines der "downgesizten" TSI-Motoren (mein MKB ist CAVD, also der 118kW-Twincharger, derzeit etwa 9000km) zu Wort melden.
Der Ölinhalt des Motors beträgt 3,7 Liter inkl. Filter. Als Ölfilter wird ein "Winzling" (Innenvolumen gerade einmal 0,25 Liter) von Mann+Hummel Nr. W712/90 verbaut. 30000km sollen maximal möglich sein ... in der Theorie.
Zunächst einmal - schenkt man den Vergleichsdiagrammen bzw. Angaben von Lubrizol Glauben, ist die Herstellerfreigabe nach VW 50400/50700 (besser bekannt als Longlife III) die derzeit höchstwertigste. So wird z.B. MB 229.5 und 229.51 davon übertroffen - auch was Schlammbildung und Kolbensauberheit anbelangt. Ein Öl nach dieser Freigabe kann so schlecht nicht sein, benötigt aber - z.B. bedingt durch die zwingend vorgeschriebene SAE 5W30 - auf der konstruktiven Seite gewisse Anpassungen. Da die Freigabe erst 2004 erteilt wurde, sollte man mit älteren Aggregaten sicher etwas vorsichtig sein, was die Verwendung dieses von VW kolportierten "Universalöls" angeht.
Gegenüber Longlife II wurde vor allem der HTHS-Wert wieder auf über 3,5 angehoben, was der thermischen Belastbarkeit des Ölfilms entgegenkommt und der thermischen Ölzersetzung entgegenwirkt. Da es sich um ein Mid-SAPS-Öl (abgesenkter Sulfatsaschegehalt zur besseren Verträglichkeit mit Abgasnachbehandlungssystemen) handelt, ist die TBN gewissermaßen durch die Freigabe auf 6-7 mg KOH/kg "voreingestellt". Meiner Kenntnis nach bewertet die SAE ein Motoröl ab einer Rest-TBN von 2 als ungeeignet für den Einsatz in Verbrennungsmotoren.
Kurz zur TBN ... diese war mit den stärker geschwefelten Kraftstoffen von vor 15 Jahren noch deutlich wichtiger als heute (schweflige Säure und Schwefelsäure verhalten sich deutlich korrosiver gegenüber Eisenwerkstoffen als Kohlensäure und salpetrige Säure), dennoch darf die Bedeutung nicht unterschätzt werden. Wichtiger als der reine Wert ist jedoch der Verlauf der TBN über der Nutzungsdauer.
Eine zu hohe TBN ist übrigens bei Aluminiumteilen in Motoren und gleichzeitigem Einsatz von ethanolhaltigen Kraftstoffen unter Umständen kontraproduktiv ... das Stichwort lautet "Alkoholatkorrosion", die hauptsächlich im basischen Milieu an Aluminium stattfindet (das war meines Wissens übrigens der Grund für die Sperre der Hersteller gegen 10% Ethanol im Superbenzin). Glücklicherweise verfügen die TSI wieder über Graugußblöcke ... 
Ich persönlich fahre ein Wechselintervall mit Öl & Filter von 10000km (im Schnitt sind das 4 Monate) und benutze als Öl ein Shell Helix Ultra Extra nach 50400/50700 (das war bereits vor Auslieferung des Wagens klar) ... mir ist nämlich aufgefallen, daß die TSI-Motoren eine deutlich stärkere Rußbelastung ins Öl bringen (Direkteinspritzung sei Dank) - nicht ohne Grund ist das Longlife III ein Öl für Diesel- und Ottomotoren. Die hier gezeigte Einfärbung des Öls nach geringen Laufleistungen spricht Bände - wer es nicht glaubt, darf gerne mal mit dem Finger im Auspuffendrohr wischen.
Mit 3,7 Liter Öl und einen winzigen Ölfilter (ich kenne 1000ccm-Maschinchen mit mehr Ölmenge und größerem Filter) traue ich dem Braten einfach nicht. Ein Öl kann gar nicht so gut sein, um in einem Motor mit derart hoher Literleistung derart lange zu verweilen.
Ich werde den Thread jedenfalls aufmerksam beobachten und wünsche allzeit gute Fahrt auf allen Wegen ...