golfx:
Hattdest du schonmal irgendwelche Probleme mit deinem CAXA? Hast du ihn seit er neu (also nahe 0km) ist oder hat ihn vorher jemand anderes gefahren?
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Jetzt aber zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich habe meine erste Oelanalyse meines 1.4 TSI CAXA (Baudatum Fahrzeug MexikoGolf Variant Juni 2012, mit daenischem Reimportmigrationshintergrund), aktuell gut 10tkm, erhalten. Ich finde das sieht gar nicht so schlecht aus. Mit weiterer Einschaetzung bzw. Fragen moechte ich mich vorerst noch zurueck halten und bin auf eure Kommentare, insbesondere natuerlich von ParamedicLU, gespannt. Die Oelanalyse in anonymisierter Form habe ich als JPEG-Bild (PDF war zu gross) angehaengt.
Ich versuche moeglichst viel zu beobachten und zu vermeiden, was sich auf vorzeitigen Verschleiss auswirken koennte, da ich meinen PKW moeglichst lange fahren will, ohne gross kostenverursachende Defekte oder unplanmaessige Ausfaelle. Ich nannte ja bereits einmal >10 Jahre und >200tkm als Mindestmass. Stark sensibilisiert in dieser Hinsicht bin ich durch die Familienhistorie (bei Wagen 1-3 Mitnutzer, bei Wagen 4 Hauptnutzer):
1. Passat 35i 75 PS Baujahr ca. 1990, als Jahreswagen gekauft, wenig gepflegt, mit 600tkm 1995 innerhalb der Familie weitergegeben
2. Passat 35i 1,8l 90 PS, Baujahr ca. 1992, als Jahreswagen gekauft, wenig gepflegt, mit 350tkm (Motor OK) 2001 fuer 50 Euro ins Ausland verkauft
3. Passat 35i Facelift VR6 128kW, EZ 1996, mit 35tkm als Jahreswagen gekauft, wenig gepflegt (idiotischerweise Baumarktoel 15W40), mit 100tkm grosser Motorschaden (fuhr aber noch gut, hoher Oelverbrauch 1l/100km, blauer Rauch aus dem Auspuff, Reparaturkosten privat zum Freundschaftspreis 4000 DM, total verkokt, Kettentrieb komplett neu, Kolbenringe, Oelabstreifringe, Zylinderkopf zur Reinigung und Aufbereitung bei Spezialfirma), nach Reparatur Motortechnisch problemfrei bei gutem 5W40 im Festintervall bis 200tkm, dann verkauft
4. Golf IV Variant, EZ 1999, 1.4 Frostmotor, Nietengetriebe (allerdings weder Frost noch Nietenschaden), Zahnriemenwechsel knapp vor kapitalem Schaden (Spannrolle bereits zerbroeselt) weit vor Intervall gewechselt (2004 bei 55tkm iirc), zwischenzeitlich hoher Oelverbrauch nach 2x vollen 2 Jahren Longlifeintervall bei ueberwiegend Kurzstrecke (2-15km), Zylinderkopfdichtung undicht, nach Neudichtung von Zylinderkopf gleichzeitig mit Zahnriemenwechsel und Umstellung auf Festintervall mit Oelwechselzeitpunkt vor dem Winter abnehmender Oelverbrauch bei sich langsam aber stetig veraendernden Betriebsbedingungen (weniger Kurz, mehr Mittel- und Langstrecke) und schonenderem Umgang (wenig Last, solange der Motor noch keine Betriebstemperatur (Zeit ab Start bis Kuehlwasser auf 90 Grad x2) hat), darauffolgend problemloser Betrieb, Garagenwagen bis 2010, danach Strassenparker, mit 160tkm 2012 verkauft
5. aktuell: besagter 1.4 TSI CAXA Mexikovariant, neu, Strassenparker
Welches Oel man mir ab Werk bzw. Ab VW-Werkstatt (Uebergabe in Daenemark) eingefuellt hat weiss ich nicht genau. Ich vermute ganz stark Castrol Edge 5W30. Kann es sich anhand der Werte der Analyse ueberhaupt um Castrol 5W30 handeln? Und falls ja, um welches? Gibt da ja verschiedene Namen wie Castrol Edge, Castrol Edge FST, Castrol Magnatec, Castrol SLX. Der Castrol-Suchmechanismus via http://www.castrol.de liefert mir fuer meinen Motor (Golf 6 1KM 1.4 TSI 90kW) nur das Castrol Edge 5W30 fuer Wartungsintervallverlaengerung an.
Zur praeziseren Bewertung der Oelanalyse seien folgende Dinge noch angemerkt:
Ich parke auf der Strasse. Das Fahrzeug hat eine [lexicon]Standheizung[/lexicon], die, unmerklich fuer den Laien, automatisch im Hintergrund (Aussentemperatur < 4 Grad Celsius) als Zuheizer arbeitet. Bei Temperaturen unter 5 Grad habe ich denke ich bisher immer wenigstens wenige Minuten (3-5) vorgeheizt, um keinen absoluten Kaltstart zu haben. Die [lexicon]Standheizung[/lexicon] schalte ich aus, wenn das Motoroel laut Anzeige 80 Grad erreicht hat. Ich versuche bis zum Erreichen der Oeltemperatur laut Anzeige von 80 Grad nur wenig Last und niedrige Drehzahl zu fahren, garantiert unter 3000 upm, meistens so zwischen 1500 und 2500 upm. Ich bin aber auch in dem Bereich schon gerne bis runter bei nur knapp ueber 1500 rpm, damit der Spritverbrauch niedrig bleibt (6-8l/100km, je nach Fahrweise, Mittelwert rund 7l/100km). Betankt habe ich das Fahrzeug bisher bis auf 20 Liter Aral Super 95 E5 nur mit Super Plus. Beim Erreichen der Oeltemperaturanzeige von 120 Grad Celsius nehme ich wieder Tempo raus. Es kommt bei mir allerdings eher selten vor, dass die Oeltemperaturanzeige solchen Wert erreicht.
Die Entnahme der Oelprobe (mit Pumpenset von Oelcheck) aus nur kurz abgekuehltem, vorher betriebswarmem (ca. 95 Grad Celsius Oeltemperatur) Motor ueber die Peilstaboeffnung (Schlauchlaenge = Peilstablaenge plus zirka 20cm) fuehrte ich zum allerersten Mal durch. Es war nicht einfach den Schlauch ungefaehr bis zur Oelwanne (zirka Peilstablaenge minus wenige Zentimeter) durch den Motor zu faedeln. Ich habe sehr genau darauf geachtet, dass das Probengefaess nicht mit Dreck verunreinigt wird (kurz vorher geoeffnet, nur aussen angefasst, kurz danach verschlossen).
Vor der Entnahme der Oelprobe hatte ich viele Langstrecken (2x 600km, 2x 180 km). Vor den Langstrecken haeufig nur den Arbeitsweg. Kurzstrecken (<10km) kommen vor, aber nur in geringem Umfang von wahrscheinlich weniger als 250 Kilometer auf die 10tkm. Das meiste spielt sich im Bereich von 18-30 km ab Kaltstart (Standheizungskalt, Vorwaermzeit eher gering, da ich die 20km Arbeitsweg in 25-30 Minuten schaffe(Vorheizzeit<Fahrzeit)) ab. Standheizungskalte Starts pro Tag zirka zwei.
Mein ueblicher Arbeitsweg sind 20 km einfache Strecke, 4-5 Tage die Woche, Geschwindigkeit 30-110 km/h, nur wenige Ampelstopps. Mit Hilfe der [lexicon]Standheizung[/lexicon] ist der Motor im Winter nach zirka der Haelfte der Strecke betriebswarm. Im Herbst ohne [lexicon]Standheizung[/lexicon]. Erstaunlich, dass unter Zuhilfenahme der [lexicon]Standheizung[/lexicon] praktisch unabhaengig von der Aussentemperatur (-10 bis +20 Grad) der Motor immer genau nach der Haelfte der Strecke betriebswarm ist. Auf dem Arbeitsweg erreicht der Motor maximal so 90 Grad Celsius Oeltemperatur. Viel ausdampfen wird da wohl nicht, so vermute ich mal.
Als ich das Auto entgegennahm war der Oelstand laut Peilstab exakt am oberen Ende des geriffelten Bereiches. Er nahm auf den ersten 5tkm nur sehr wenig ab. Ich habe, da ich praktisch keine Veraenderung beobachten konnte, mit zunehmender Laufzeit nicht mehr so genau hingeschaut ('alles im gruenen Bereich'). Allerdings habe ich eine leichte Nichtabnahme des Oelstandes mit sinkenden Temperaturen beobachten koennen. Nach den Langstrecken ist der Oelstand vom oberen Viertel des geriffelten Bereich des Peilstabes ungefaehr zur Mitte des geriffelten Bereiches gesunken (ausgedampft schlussfolgere ich mal). Die hoechste von mir bemerkte Oeltemperatur bei den Langstrecken lag bei 115 Grad Celsius, wobei ich aber nicht immer draufgeschaut habe, zumal ich eher gemaessigt bis langsam (langsam = echte 120 km/h max; gemaessigt bis echte 150 km/h) unterwegs war.
Puh, das war jetzt ganz schoen viel Text. Hope it helps.
MfG
Windschatten