Wo fang ich zu Beginn dieses Threads an?
Auslöser zur Eröffnung dieses Threads war eine Gesprächsrunde in IQC mit Chris1985 bezüglich der Steuerkettenlängung-Thematik
Fassen wir kurz hier zusammen, was nach bisherigen Erkenntnissen vorliegt.
Die Steuerketten-Schäden hängen mit Longlife-Service, falschem Öl, Verschlammung, zu hohem Öldruck durch defekte Ölpumpen irgendwie in Zusammenhang. Doch wie ?
Chris und auch meiner Meinung nach läßt Longlife-Intervall besonders mit Castrol das Öl verschlammen und Ölkohle und Ruß bilden. Diese werden nicht 100% gefiltert und lagern sich ab, tragen zum Verschleiß bewegter Teile im Inneren des Kettentriebes bei.
Große anhaftende Partikel könnten sich lösen und ähnlich wie beim Menschen im Blut ein Thrombus, einen Infarkt/Verstopfung hervorrufen.
Schädigt so ein Brocken in der Pumpe diesen Bolzen so funktioniert er nicht richtig, es gibt erhöhten Druck welcher den Kettenspanner mit maximalem Druck auf die Kette drücken läßt. Diese verschleisst durch die Rußpartikel im Öl in sich selber durch abrasiven Verschleiss und wird zusätzlich durch den Druck des Spanners gedehnt. Auf Dauer hält das keine Kette aus und sie längt sich.
Hat sie noch ein SACHS-Logo eingestempelt , kann dies durch Kerbwirkung zum Bruch
führen.
Meßwertblöcke auslesen und Geräusche bemerken lassen einen Schaden erkennen. Aber nicht verhindern.
Wie kann man dies verhindern? Bzw. sehr früh erkennen?
Wir kommen wieder zum Öldruck beim VR6.
Würde man ihn ständig messen können, hätte man einen Überblick über den aktuellen Zustand.
Wie der blutdruck beim Mensch
Leider wird ab Werk kein Öldruckgeber oder eine Anzeige verbaut.
Es bleibt die Möglichkeit dies beim Händler machen zu lassen.
Wiederum leider ist der Zugang so verbaut bei unserem geliebten Sechszylinder, dass die werkstatt den Wagen auf die Bühne nehmen muss, diverse Untere Verkleidungen abmachen muss und nun kommts, der Klimakompressor weggebaut werden muß.
Nur so kommt man an einen Zugang der von Audi vorgeschrieben wird, um den Öldruck zu messen.
Die Werkstatt schraubt hierzu ein Öldruckmessgerät an. Nun kann gemessen werden.
Dies alles läßt diese Arbeit auf 120 bis 150.- Euro Werkstattkosten anschwellen.
Etwas teuer, will man ständig kontrollieren was Sache im Ölkreislauf ist.
Mit Chris besprach ich das Thema und wir hatten einige Ansätze von Schnellkupplungen am Filter und ähnlichem. Doch auch hier müßte man immer auf die Bühne und sich die Hände verrenken.
Die Lösung kam zu Schluß.
Weshalb nicht den Blindstopfen entfernen und stattdessen einen Öldrucksensor einbauen?
Sie funktionieren meist mit Widerstands- oder Spannungsänderung.
Als beispiel:
Meßbereich: 10 bar
Ausgang: +/- 10 Volt
man muss nun nur mit einem Handelsüblichen Multimessgerät den ausgegebenen Volt oder Ohm-Wert messen und ihn in bar umrechnen.
Man hat einmalige Montagekosten in der Werkstatt in Höhe einer Druckmessung und kann aber jederzeit innerhalb kurzer Zeit selbst den Druck ermitteln.
Vom Sensor führt man das Kabel in einem Wellschlauch geschützt nach oben an eine gut zugängliche Stelle. Beispiel in der Nähe des Sicherungskasten. Oder man legt es in den Kasten direkt mit einem Steckeranschluß versehen.
Man bastelt sich mit dem Gegenstück einen Adapter für das Multimessgerät und kann in Sekunden den Wert des Druck ermitteln.
Hier übrigens die Einbausituation:
Blau, die Originalstelle die Audi angibt. Über ihr ist der Klimakompressor normal. Der muß weg.
Rot, die alternative Stelle die Chris1985 fand. Hier kommt man relativ gut dran
Hier nochmals die alternative Stelle
Als Sensor wählte Chris mal diesen hier für 65.- Euro von Sandtler
VDO 0-10bar für M10x1
Best nr : 650528
So, und nun Start frei zur Diskussion
und ich hol mir erst mal nen Kaffee
EDIT:23.4.2009
Das Projekt ist soweit abgeschlossen, der Sensor eingebaut, und hier vorab Der Workshop
Alle Infos zur Lösung der Problemstellung können im Thread nachgelesen werden