Quelle: http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/123061…_krise,1,0.html
ZitatAlles anzeigenFinanzinvestor stürzt A.T.U in Krise
Auto-Teile-Unger zuerst Schuldenberg aufgeladen und dann ins Tagesgeschäft eingemischtWeiden. Es gibt nicht viele Unternehmen in Bayern, die einen Jahresgewinn von mehr als 100 Millionen Euro aus operativer Tätigkeit erwirtschaften. Diese stattliche Summe reicht dem Finanzinvestor KKR als Hauptgesellschafter von Auto-Teile-Unger (A.T.U) jedoch nicht.
Kohlberg Kravis & Roberts lud der Weidener Firma beim Kauf 2004 eine Schuldenlast von mehr als 900 Millionen Euro auf. A.T.U reduzierte - aus eigener Kraft - die Kredite innerhalb von drei Jahren auf rund 700 Millionen Euro.
Zwei milde Winter in Folge und die extrem kostspielige Auslands-Expansion brachten die angestrebten Jahresgewinne von jeweils mehr als 200 Millionen Euro zum Schmelzen. Vor vier Monaten weitete deshalb das Kreditgeber-Konsortium aus 40 internationalen Banken in London den Kreditrahmen von A.T.U aus. Das neue bescheidene Gewinnziel für 2007 lag bei etwas weniger als 140 Millionen Euro. Tatsächlich erwirtschaftete A.T.U nach vertraulichen Informationen unserer Zeitung im vergangenen Jahr nur etwas mehr als 100 Millionen Euro Gewinn vor Steuern und Abschreibungen. Damit ist der von KKR aufgebürdete Kapitaldienst offenbar nicht zu leisten.
Die Tageszeitung "Die Welt" berichtete am Freitag, dass der Auto-Zubehör-Spezialist die Unternehmensberatung Roland Berger und die Investmentbank Goldman Sachs "ins Boot geholt hat". Bei der Verpflichtung des neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung, dem Vertriebsspezialisten Dr. Michael Kern (52), deutete A.T.U vor wenigen Tagen an, dass Gespräche mit Banken und Investoren aufgenommen werden, "um eine verbesserte adäquate Kapitalstruktur zu etablieren" - was nichts anderes heißt, dass die Banken weitere Kredit-Erleichterungen gewähren sollen und KKR Eigenkapital nachschießt.