Dieser Thread behandelt Grundlagen und Hinweise zu Reifen. Es ist mein erster "Sammelthread", daher zerreißt mich bitte nicht sofort dafür. Für Hinweise bin ich sehr dankbar und pflege sie gerne ein.
Bitte keine Anfragen wie "welche Reifen soll ich kaufen", dafür gibt es genügend andere Threads. Hier geht es wirklich nur um Grundlagen und Hinweise.
[size=12]Grundlagen zu Reifen:[/size]
Reifenbezeichnungen:
Bsp: 225/45 (Z)R17 94V
225 - Breite in cm
45 - Prozentuales Verhältnis zwischen Reifenbreite und Querschnitt
(Z)R - R steht für einen Radialen Reifen, das Z bedeutet in dem Fall verstärkt
17 - Felgengröße in Zoll
94 - Traglastindex - Gibt die Traglast des Reifens an, die der Reifen vom Hersteller garantiert verträgt.
V - Geschwindigkeitsindex - Gibt die maximale Geschwindigkeit an, bei der der Hersteller die Haltbarkeit des Reifens angibt.
Optionale Angaben:
XL - Extra Load (Es handelt sich um verstärkte (Schwerlast-)Reifen mit höherer Tragfähigkeit. Gleichzusetzen mit Reinforced Reifen. Einher geht ein verbesserter Schutz vor mechanischer Beschädigung. Der Reifen hat verstärkte Gürtel und Karkasse.
AO - Audi Original, für Audi entwickelte Reifen, auch als Erstausrüstung
MO(E) - Mercedes Original (E - mit Runflat Technologie)
CORD - Entwickelt für Daimler-Chrysler
EA - Erstausrüstung (auch OE - Original Equipment)
F - Entwickelt für Ford
G - Entwickelt für Opel
J - Entwickelt für Jaguar
LRO - LandRover
M3 - Entwickelt für BMW M3
N0 - Entwickelt für Porsche
S1 - Entwickelt für Peugeot
Hinweise zu den Werksbereifungen. Allgemein geht man davon aus, dass die Reifen nicht mit den Testergebnissen verglichen werden können, da bspsweise andere Gummimischungen verwendet werden (idR härtere Gummimischungen) die die Anforderungen an die Werksangabe des Spritverbrauchs erfüllen, einhergehend mit entsprechenden Nachteilen.
[size=12]WICHTIGE allgemeine Hinweise:[/size]
Traglastindex:
Es gibt immer wieder Leute, die behaupten, dass man niedrigere Traglastindizes nutzen kann als eingetragen. Das ist aber FALSCH, weil der Traglastindex auch vom Geschwindigkeitsindex abhängt. Heißt, wenn man beispielsweise einen Reifen mit Geschwindigkeitsindex V (240 km/h) fährt, darf dieser nur mit 91% seines Traglastindexes belastet werden.
Gechwindigkeitsindex:
Der Geschwindigkeitsindex gibt heutzutage entgegen der alten Formel (1,01 x vmax + 6,5) die angepasste Geschwindigkeit an. Mit Einführung der WG Übereinstimmungsbescheinigung (auch COC-Papiere) wurde die neue Formel angegeben. Der Reifen hält dabei die durch den Index angegebene Geschwindigkeit + 10% aus. Das bedeutet ein mit H indizierter Reifen (210km/h) hält bis zu einer Geschwindigkeit von 220,5 km/h.
Faustformel: Je höher der Geschwindigkeitsindex desto härter die Mischung. Härtere Mischungen versprechen marginal längere Haltbarkeiten. Allerdings haben härtere Gummimischungen bei niedrigeren Temperaturen weniger Grip.
Update: Conti-Experte Burkhard Wies erklärt: „Die Gummimischungen unterscheiden sich bei höheren Speed-Symbolen nicht. Wir bekommen heutzutage die Hochgeschwindigkeitseigenschaften rein konstruktiv in den Griff und daher unterscheidet er (der Reifen) sich deutlich im Unterbau.“ Allerdings gilt das sicher nicht für alle Reifenhersteller.
[size=12]Wichtige Hinweise zur Reifenwahl:[/size]
Sommerreifen:
-Habe mich noch nicht schlau gemacht - wird wohl zum nächsten Frühjahr eingefügt-
Winterreifen:
Generelles zur Winterreifenwahl:
Die meisten Tests bringen ähnliche Ergebnisse an den Tag. Wer einen guten Reifen (in Fachzeitschriften und Tests Premiumreifen genannt) kauft, macht idR nichts falsch. Man zählt zu diesen Herstellern unter anderen Continental, Dunlop, GoodYear, Michelin, Pirelli.
Wichtiges:
Geschwindigkeitsindex:
Gerade im Winter ist es wichtig, auf den Geschwindigkeitsindex zu achten. In schneereichen oder kalten Gebieten sollte man den idR eingetragenen H-Index nehmen, da dieser wie o.a. bei niedrigeren Temperaturen mehr Grip bietet als ein Reifen mit höherem Index.
Update: Conti-Experte Burkhard Wies erklärt: „Die Gummimischungen unterscheiden sich bei höheren Speed-Symbolen nicht. Wir bekommen heutzutage die Hochgeschwindigkeitseigenschaften rein konstruktiv in den Griff und daher unterscheidet er (der Reifen) sich deutlich im Unterbau.“ Allerdings gilt das sicher nicht für alle Reifenhersteller.
Zudem sind für H-Index Reifen die Reifentests repräsentativ, da idR diese getestet werden.
Hinweis von davidshoes:
ZitatJe geringer der Geschwindigkeitsindex, desto mehr Lamellen (und tiefere) hat der Reifen. Die Aussage, geringerer Geschwindigkeitsindex = bessere Wintertauglichkeit stimmt in gewissen Grenzen schon. Der Unterbau der Hochgeschwindigkeitsreifen ist auch weniger elastisch, daher kann sich der Reifen schlechter an vereiste / verschneite Straßen anpassen.
Winterreifentests:
Winterreifentests sind nur für die angegebene Reifengröße repräsentativ. Probleme dabei sind, dass sich Reifen auf verschiedenen Fahrzeugen unterschiedlich verhalten und nicht übertragbar sind auf andere Größen (wie z.Bsp. für unsere A3s, die 205/55 R16, 205/50 R17, 225/45 R17 oder 225/40 R18 fahren), da sie sich nicht nur auf verschiedenen Fahrzeugen unterschiedlich verhalten, sondern auch bei verschiedenen Größen unterschiedlich verhalten (vergleicht man den ADAC-Test von 2010 und 2011 erkennt man verschiedene Testergebnisse für den Michelin Pilot Alpin A4).
Empfohlene Reifen:
Hier im Forum werden, wie von den Tests suggeriert zumeist Premiumreifen empfohlen. Am häufigstens allerdings Reifen der Dunlop WIntersport Reihe, positive Erfahrungen gabs mit der M3 und der 3D-Serie.
Das war's fürs erste.
Grüße aus dem Saarland
Johannes