Ich war kaum zu Hause gewesen aus Durlangen vom Zoran-Besuch, da wollte ich am Auto was holen.
Also runter in den Hof.....sabberlot was war denn das vorm Auto
Da sass ne kleine Schwalbe , vor sich ne Schale Wasser, und flatterte wild mit den Flügeln. Auftrieb gabs aber nicht.
Meine Eltern hatten sie gesehen, und dass sie bei 34 Grad nicht verdurstet, Wasser hingestellt.
Ich lud den Kofferraum voll und was seh ich da?
Unterm Auto ein ein noch kleinerer Piepmatz.
Beide waren vom Nest unserer Hauswand runtergefallen.
Tja was tun? Es war Abend. Ins Nest setzen ging nicht, dazu hoch.
Also setzten wir beide in 2 größere Kartons in der Hoffnung dass die Schwalben-Eltern kommen, die Kleinen füttern und ihnen beim Fliegen helfen.
Nichts tat sich.
Also einen großen flachen Karton geholt und beide rein.
Aha, zumindest gibts kein Krach unter den Geschwistern.
Die alten kamen aber auch nicht bei, und mittlerweile gings dem Kleineren richtig schlecht. Er lag eigentlich nur da rum, und atmetete hastig.
Mir gefiel das nicht.
Aber was kann man da tun, da bin auch ich überfragt. Medizin ja, Tiermedizin kein Wissen.
Mittlerweile dämmerte es. Draussen lassen war ein NO-GO bei den vielen Katzenviechern und Mardern in unserer Gegend.
Wir nahmen die Kiste mit rein und stellten frisches Wasser rein, und deckten den Karton mit Gärtnervlies ab.
Im Internet schaute ich mich dann noch etwas schlau was die Aufzucht angeht. Da gibts echt ne gute Seite
http://www.wildvogelhilfe.org/sonderbeitraeg…hschwalben.html
Früh Morgens organisierten wir eine Holzkiste mit Holzwolle. Was ein Nest simulieren sollte und der Rand war stabil und entspricht in etwa dem Nestrand. Da setzten wir beide rein.
Der eine hüpfte neugierig hin und her und stellte sich auf den Rand.
Die Aktion bekamen Mama+Papa Schwalbe von oben natürlich mit, und sie flogen ständig im Hof hin und her mit Mords-Gefiepe.
Aber irgendwie klappte das nicht.
Also setzten wir ihn auf unsere Hand, liefen etwas schneller im Garten auf dem Rasen umher und zogen die Hand weg. Erschrocken flatterte er wie wild und setzte etliche Male auf dem Rasen auf. Irgendwann plötzlich schaffte er den Durchstart und schon waren die Eltern bei ihm.
Nun sass er wieder im Nest und wurde gefüttert.
Die ganze Aktion sah bestimmt für Aussenstehende bekloppt aus
Nur der Kleine sah gar nicht gut aus. Als sei er kurz vorm Wegdämmern.
Tja, was blieb?
Ich beschloß in der Tierhandlung Lebendfutter(Insekten) zu holen. Vielleicht nimmt er Nahrung zu sich und bekommt wieder Kraft.
Gerade als ich mit Futter auf dem Heimweg war, klingelte das Handy.
Oha
Die Nummer von Zu Hause. Ich hatte schon ein komisches Gefühl im Bauch, bzw. die Ahnung, dass es der kleine nicht geschafft hatte
Doch welch Freude. Die Eltern hatten nochmals das Wasser getauscht, er sass drin und plätscherte. Dann wagte auch er sich auf den Kistenrand, wippte, fiel zurück in die Kiste, stieg nochmal drauf und schwupps, in der Luft war er
Seine Eltern flogen auch schon mit ihm.
Nun sitzen beide wieder im Nest und werden kräftig gefüttert.
Als Rettungsdienstler hat man ja immer mal neben dem alltäglichen Elend Glücksmomente.
Aber das hier , mit den 2 Piepmätzen, ich muss sagen ich hab mich tierisch gefreut dass die 2 überlebt haben und wieder im Nest sind.
Das war auch so ein Glücksmoment, keine Menschen, aber Tiere, und denen sollte man auch helfen wenn man kann.
Mich würde intressieren was die 2 Piepmätze ihren Eltern vom Ausflug in das Menschenhaus erzählen....
Ich hab beide liebgewonnen und schau immer ins Nest ob noch alle da sind.
Hier ein paar Bilder der 2